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Europäisches Parlament: Bericht empfiehlt Forschung ohne Lancierung eines digitalen Euro

Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments hat in einer Analyse ein gemischtes Fazit zum digitalen Euro gezogen. Der Titel des Papiers fasst die Position der Kommission zusammen: “Digitaler Euro: Im Zweifelsfall enthalten (aber vorbereitet sein)”.

Die Analyse wurde von dem Wirtschaftswissenschaftler Ignazio Angeloni für den parlamentarischen Ausschuss verfasst. Dabei sollen die Vorbereitungen für die Einführung eines digitalen Euro bewertet werden. Angeloni untersuchte 10 Probleme, die mit einem “möglichen digitalen Euro” einhergehen könnten und konzentrierte sich dabei auf die Nachteile.

Angeloni schrieb, die Europäische Zentralbank könnte mit einem digitalen Euro mit den Geschäftsbanken um Einlagen konkurrieren, aber mit ihnen zusammenzuarbeiten, da die Geschäftsbanken den Nutzern des digitalen Euro im Rahmen eines Vermittlungsmodells Front-End-Dienste anbieten:

“Das schafft potenziell negative Anreize und macht eine gut durchdachte Vergütungsstruktur für die von den Banken erbrachten Dienstleistungen erforderlich. Die Berichte der EZB geben darüber keine Auskunft.”

Die Einführung eines digitalen Euro könnte einen disruptiven Effekt haben, auf den die EZB nicht vorbereitet ist, so Angeloni. Die digitale Währung müsste attraktiv genug sein, um einen Kundenstamm zu finden, aber nicht so attraktiv, dass sie das Bankensystem untergräbt. Würde der digitale Euro Zinsen zahlen, müssten diese getrennt von den Bargeldzinsen verwaltet werden, was zu Arbitragegeschäften führen könnte.

New #WeekInEurope Podcast

Taking Stock of European #Banking #Supervision,
with Ignazio Angeloni

We discuss with Ignazio Angeloni, former Supervisory Board Member at the @ecb , about the state of banking supervision in Europe.https://t.co/PFLATKRnKK

— Klaus Adam (@klaus_adam) March 28, 2023

Angeloni endete den Bericht mit einem Zitat des Gouverneurs des Federal Reserve Board der Vereinigten Staaten Christopher Waller. Dieser sagte, eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) sei “eine Lösung auf der Suche nach einem Problem”. Er empfahl daher:

“Die EZB sollte ihre Untersuchungen fortsetzen und vielleicht auch die Testphase im Oktober einleiten, aber sie sollte keinen möglichen digitalen Euro einführen, es sei denn, es ergeben sich in der Zukunft neue Elemente, die für einen solchen Schritt sprechen.”

Die EZB will im Oktober darüber entscheiden, ob sie ihre CBDC-Forschung mit einer “Realisierungsphase” fortsetzt.

   

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