Finance

Digitaler Euro: Welchen Nutzen bringt die CBDC dem Bürger?

Der digitale Euro spaltet die Gemüter. Der Nutzen für die Bürger ist unklar. Ein Thema, das auch den 3. Blockchain Roundtable beschäftigte.

Digitale Zentralbankwährungen gewinnen weltweit an Bedeutung. Laut einer Studie arbeiteten Anfang des Jahres 114 Länder an einer CBDC – unter ihnen auch die Europäische Zentralbank. Der Währungshüter befindet sich derzeit in einer Untersuchungsphase. Im Oktober wird entschieden, wie es mit dem digitalen Euro weitergehen soll. Eine Frage, die auch die Politik beschäftigt.

Dazu veranstaltete die FDP heute eine Diskussionsrunde im Bundestag. Der Blockchain-Experte der Freien Demokraten, Frank Schäffler, lud verschiedenen Interessenvertreter aus der Finanzwirtschaft. Der Saal war schnell gefüllt. Sie alle wollten ihre Fragen zum digitalen Euro loswerden. Am Ende war allen klar: Man steht erst am Anfang – und es gibt viele Baustellen. Vor allem der Nutzen für den Endverbraucher ist noch nicht geklärt.

Für den parlamentarischen Staatssekretär des Bundesfinanzministeriums, Florian Toncar, biete eine hohe Privatsphäre einen Anreiz für den Endkonsumenten, einen digitalen Euro vor privaten Lösungen wie Apple oder Google Pay zu nutzen. Man sei durchaus in der Lage, “weniger Daten zu sammeln”, so der FDP-Politiker weiter. Dazu hätten die Finanzminister der EU-Länder gegenüber der EZB ein Mitbestimmungsrecht.

Jonas Gross von der Digital Euro Association lobte die knapp zweistündige Veranstaltung. Ein weiterer Vorteil sei für ihn eine Funktion, die den digitalen Euro sowohl on- als auch offline einsetzbar machen würde.

“EZB steht unter Zugzwang”

Ähnlicher Meinung ist auch Philipp Sandner von der Frankfurt School of Finance and Management. Die EZB stehe unter Zugzwang, auch weil Bitcoin, Stablecoins und nicht zuletzt China den Druck auf die Zentralbank erhöht hätten. Die Volksrepublik gilt als Pionier auf dem Gebiet, führte zuletzt ihre CBDC in einer ganzen Großstadt ein. Einen Fokus auf Privatsphäre gibt es dabei nicht. In Europa sei das aber für einen erfolgreichen digitalen Euro unerlässlich, so Sandner. Ohne Privatsphäre-Funktionen werde der Endverbraucher sein Zahlungsverhalten nicht ändern. Aber: “Die EZB kann am Ende nicht alle Wünsche erfüllen.”

   

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