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Signature-Direktor sagt, die Bank sei enteignet worden, um ein Zeichen gegen Krypto zu setzen

In einem Interview sagt ein Direktor der von der Aufsicht übernommenen Signature Bank, dass dieser Zug nicht nötig gewesen sei – sondern ein klares Zeichen an Banken und Investoren senden sollte. Beginnt es nun?

Wenn es wahr ist, was Barney Frank sagt, waren die Ereignisse der letzten Tage eine Zeitenwende ihrer ganz eigenen Art: der Moment, in dem die US-Regierung die Samthandschuhe ausgezogen hat – der Moment, in dem der Krieg beginnt, den viele für Unvermeidbar halten. Staat gegen Bitcoin, Staat gegen Krypto.

Es geht um die Signature Bank, jene dritte mit Krypto in Verbindung stehende Bank, die in den letzten zwei Wochen umkippte. Barney Frank, der früher für die Demokraten im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten saß und danach Direktor der Signature Bank wurde, sagte, dass die Behörden, die die Bank schlossen, ein Exempel setzen wollen. “Das ist ihre Art zu sagen ‘Wir wollen nicht, dass ihr etwas mit Krypto macht’,” erklärte Frank der Associated Press (AP) in einem Telefoninterview.

Die Signature Bank hatte sich an die Regeln gehalten. Erst vor kurzem versicherte sie ihren Kunden, dass sie keine “digitalen” Assets handle, halte, verwahre, verleihe oder als Sicherheit akzeptiere. Die Bank wickelte ausschließlich Dollar-Transaktionen zwischen Krypto-Unternehmen ab – und das im gewaltigen Umfang von einer Billion Dollar im Jahr.

Im Zuge des Kollaps der Silicon Valley Bank seien auch bei der Signature Bank Guthaben abgeflossen, jedoch, versichert Braun, aussschließlich wegen der Ansteckungseffekte. Die Situation hatte sich am Sonntag bereits beruhigt – doch dann war es schon zu spät: Die New Yorker Finanzaufsicht griff ein, konfiszierte die Bank und übergab die Kontrolle an die FDIC, die föderale Behörde für die Einlagensicherung. Diese hat Direktoren wie Frank gekündigt und wird die Auszahlung der verbliebenen Einlagen geordnet abwickeln.

Signature ist dabei keine kleine Bank, und Kryptounternehmen machen nur etwa ein Viertel ihres Geschäftes aus. Das Institut hat 40 Filialen in den Vereinigten Staaten und hielt Ende 2022 Assets im Wert von gut 110 und Einlagen von fast 90 Milliarden Dollar. Ihr Kollaps ist der drittgrößte Bankenkollaps der US-Geschichte – und er wurde vom Staat ohne Not forciert, bevor er überhaupt stattfand?

Kathy Hochul, Governeurin des Staates New York, weist von sich, dass die Regierung ein Zeichen gegen Krypto setzen wollte. Sie beschreibt die Übernahme durch die Aufsicht als ein Versuch, die Märkte zu beruhigen. Anders als Braun sagt sie, der Abfluss von Einlagen habe sich fortgesetzt, weshalb der Eingriff notwendig gewesen sei. Signature sei keine Kryptobank gewesen, die Übernahme habe nichts mit Kryptowährungen zu tun.

Die Aktionäre der Bank dürften dies aber nicht widerstandslos hinnehmen. Wie bei der Silicon Valley Bank wird die FDIC wird zwar die Einlagen der Kunden schützen und auszahlen – doch die Aktionäre verlieren alles.

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If regulators misused FDIC protocols and banking scares to simply cut off a crypto bank and screw over shareholders, for sake of “operation chokepoint” then you can bet your ass we’re going to sue over that.

— Adam Cochran (adamscochran.eth) (@adamscochran) March 14, 2023

“Wenn die Regulierer FDIC-Protokolle missbrauchen, um eine Krypto-Bank zu zerschneiden und die Shareholder zu erschrecken, im Namen einer ‘Operation Chokepoint’, dann kannst du deinen Arsch darauf wetten, dass wir sie deswegen verklagen werden”, schreibt Adam Chochran, Krypto-Investor und Besitzer einer kleinen Menge von Signature-Aktien.

Schon bei der Silicon Valley Bank hat diese Art, einzugreifen, diese Ausweitung des Einlagenschutzes ihs Unendliche, zu harter Kritik geführt. Ken Griffin, Manager des Hedgefonds Citadel und vielfacher Milliardär, sagte, der US-Kapitalismus breche deswegen hier, direkt vor unseren Augen, zusammen. Die US-Wirtschaft hätte es sich leisten können, die Einlagen verpuffen zu lassen, anstatt Risiken zu kollektivieren. Der “Moral Hazard”, die “giftigen Anreize”, die eine solche Rettung setzt, waren unnötig. Man hätte vielmkehr zulassen sollen, dass der Markt etwas lernt.

Immerhin jedoch ging die Silicon Valley Bank pleite. Ihr fehlten die Mittel, um Auszahlungen zu bedienen. Die FDIC agierte hier, mutmaßlich, aus der Position der helfenden Hand heraus. Das mag man übertrieben finden, vielleicht sogar gefährlich übertrieben, aber es gab, immerhin, einen handfesten Anlass.

Wenn es bei der Signature Bank wirklich nicht so gewesen ist, sondern die Aufsicht die FDIC-Protokolle missbrauchte, um die Bank zu enteignen – dann wäre dies nichts weniger als eine Kriegserklärung der Aufsicht an die Krypto-Branche

   

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