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Inflation sinkt weiter: Große Chance für Bitcoin?

Die Inflationszahlen der letzten Wochen nehmen in den USA und Europa kontinuierlich ab. Entsprechend stellt sich die Frage, welchen Einfluss das aktuelle Inflations- und Leitzinsumfeld auf Bitcoin (BTC) nimmt.

Isoliert betrachtet ist eine höhere Inflation für Bitcoin nicht per se schlecht. Schließlich bietet Bitcoin durch seine Knappheit einen strukturellen Schutz vor Inflation. Allerdings nimmt mit steigender Inflation auch die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Notenbanken zu. Die Folge ist eine weniger expansive Geldpolitik und die ist wiederum sehr wohl schlecht für Bitcoin und Wachstums-Aktien und gut für US-Dollar sowie Staatsanleihen.

Durch den Kurswechsel der Notenbanken standen die genannten Innovationswerte in den letzten Monaten daher stark unter Druck. Schließlich stiegen die Finanzierungskosten für Wachstum und die Opportunitätskosten nahmen zu.

Inzwischen hat sich die geldpolitische Situation wieder etwas beruhigt, sodass der Abwärtsdruck auf Kryptowährungen und Wachstumsaktien genommen werden konnte. Zwar signalisieren die großen Notenbanken weiterhin Zinserhöhungen, allerdings glaubt der Markt aktuell daran, dass diese zukünftig langsamer und kleiner ausfallen werden. Schließlich ist die Januar-Inflation in der Eurozone zum dritten Monat in Folge gefallen, in den USA ist es sogar der siebte Monat.

Taugt Bitcoin als Inflationsschutz?

Ob Bitcoin also vor Inflation schützt, ist vor allem eine Frage der zeitlichen Betrachtung. Als volatiler digitaler Sachwert kann BTC keinen unmittelbaren Inflationsschutz bieten, siehe oben genannte Erklärung. Allerdings steht für die meisten Anleger der langfristige Effekt im Vordergrund. Schließlich ist auch bei Gold temporär kein wirklicher Inflationsschutz gegeben, sehr wohl aber langfristig, siehe Kursentwicklung der letzten Jahrhunderte.

Da Bitcoin diesen Track-Rekord nicht besitzt, lässt sich im Gegensatz zu Gold kein Beweis für den Inflationsschutz erbringen. Sehr wohl spricht aber die Beschaffenheit und Funktionsweise von Bitcoin dafür, dass dieser langfristig betrachtet, sehr wohl als guter Inflationsschutz herhält.

Schließlich ist Bitcoin knapper als Gold und durch seine geringere Inflationsrate – damit ist gemeint, wie viele BTC noch in Zukunft geschürft werden – grundsätzlich besser geeignet zum Erhalt der Kaufkraft als Gold. Eine vergleichsweise geringe Marktkapitalisierung, fehlendes Vertrauen in der Breite und hohe regulatorische Unsicherheit lassen das erhoffte Image als digitales Gold allerdings noch auf sich warten.

Inflation: Das wahrscheinlichste Szenario

Niemand kann die Inflation vorhersagen. Das beweisen die oftmals falschen Prognosen von Zentralbankern und sonstigen vermeintlichen Finanzexperten. Folglich kann man nur überlegen, welche Szenarien eine hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen.

Ein in diesem Kontext populärer Gedanke ist, dass die Inflation in Wellen kommt. Nach dem extremen Inflationsanstieg durch hohe Energiekosten und Lieferkettenprobleme im Vorjahr, ist damit zu rechnen, dass sich die Situation vorerst weiter normalisiert und die Inflation deutlich zurückkommt. Auf der anderen Seite wirken sich Lohneffekte und gestiegene Erzeugerpreise erst zeitversetzt aus. Mit mehreren Monaten Verzögerung kann es daher zu erneuten Anstiegen, einer bereits gesunkenen Inflationsrate, kommen.

Wie reagieren EZB, Fed und Co.?

Für den Bitcoin-Kurs ergibt sich daher die Fragestellung, inwiefern die Notenbanken vorzeitig von ihrem restriktiven Kurs Abstand nehmen. Hierzu herrschen vor allem zwei Argumentationsstränge vor. Die eine Seite argumentiert, dass die Notenbanken mit ihrem strengen Kurs eher bluffen und schon recht zeitnah die Zügel wieder locker lassen. Zumal die Angst besteht, dass die gestiegenen Finanzierungskosten für Staaten, Unternehmen sowie private Haushalte zu wirtschaftlichen Problemen führen und es allein deswegen unwahrscheinlich ist, dass mit sinkender Inflation das hohe und steigende Leitzinsniveau beibehalten wird.

Die andere Seite argumentiert, dass die Notenbanken es sich nicht erlauben können, zeitnah von ihrem Kurs abzurücken. Zum einen, weil sie Angst vor einer wiederholten Rückkehr der Inflation haben, sofern diese überhaupt zeitnah signifikant zurückgeht, und zum anderen, um ihre Glaubwürdigkeit vor den Märkten zu verteidigen.

Dieses wo mögliche Hin und Her in den Notenbanken- und Marktreaktionen spricht für eine Achterbahnfahrt am Kryptomarkt. Zumindest wenn man von anderen Faktoren, wie beispielsweise regulatorische Themen oder Adaptionsfortschritte, absieht.

   

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