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Der steile Aufstieg und der tiefe Fall der Stablecoins

Stablecoins, die den Handel mit Kryptowährungen erleichtern sollten, haben den Markt in den letzten Jahren durch Crashs geprägt. Die von Satoshi Nakamoto ausgelöste Krypto-Revolution erlangte weltweite Popularität, angeführt von Bitcoin. Kryptowährungen haben sich im Laufe der Jahre ständig weiterentwickelt und wurden immer beliebter.

Vor Jahren wurde die Bitcoin- oder Ethereum-Parität verwendet, um jede Kryptowährung zu kaufen. Das heisst, wenn jemand einen x-beliebigen Coin kaufen wollte, müsste er beispielsweise hierzu die x/BTC- beziehungsweise Ethereum-Parität verwenden. In der Folgezeit entstanden eben jene Stablecoins, um Fiat-Währungen leichter in Kryptowährungen integrieren zu können. Diese Innovation brachte jedoch auch zahlreiche Probleme mit sich, die man im Vorfeld nicht hätte erahnen können.

Steiler Aufstieg der Stablecoins

Stablecoin-Produkte wurden durch die Integration des Krypto-Ökosystems in das traditionelle Finanzsystem populär. Die ersten Stablecoins, die in diesem Medium produziert wurden, waren BitUSD und NuBits. BitUSD entstand 2014 als dezentralisierte Kryptowährung, die an den US-Dollar gekoppelt ist. Hinter diesem ersten Stablecoin stand das beliebte Krypto-Projekt BitShares. BitUSD-Sicherheiten wurden durch BitShares-Vermögenswerte abgesichert. Eine weiterer früherer Stablecoin, NuBits, wurde vom dezentralen Nu-Netzwerk geschaffen, das dem traditionellen Finanzsystem Konkurrenz machen will. NuBits hat auch versucht, Sicherheiten in Form von Aktiva-Rücklagen zu stellen.

Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Verbesserungen und Aktualisierungen an Stablecoins vorgenommen. Obwohl NuBits und BitUSD, die ersten Produkte in diesem Bereich, durch alle möglichen sicheren Methoden bis hin zu Bankguthaben abgesichert waren, konnten sie keine Kontinuität aufweisen. In der Anfangsphase der Stablecoins kauften die Anleger weiterhin Kryptowährungen mit BTC- und ETH-Paritäten, da die Akzeptanz gering war. Die Verbreitungsphase von Stablecoins wurde erst durch Tether (USDT) und USD Coin (USDC) eingeleitet.

Mit dem wachsenden Interesse an Kryptowährungen stieg auch die Menge an Fiat-Geld, die in die Branche floss, deutlich an. Die Krypto-Industrie erlebte einen Zustrom des US-Dollars. In diesem Fall traten Stablecoins in den Vordergrund, damit Anleger leichter mit Kryptowährungen handeln können. USDT, der am meisten genutzte Stablecoin, übernahm somit die Führungsposition.

Tiefer Fall der Stablecoins

Die Verzehnfachung der Geldmenge, die auf dem Kryptowährungsmarkt zirkuliert, hat dazu geführt, dass Stablecoins unter den Handelspaaren hervorstechen. Viele Anleger handelten mit Stablecoins, weil sie schnell und weniger kostspielig waren. Im Zuge der Krypto-Hausse erreichte die Nachfrage nach Stablecoins ihren Höhepunkt. Damit gehören USDT und USDC zu den zehn wichtigsten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung.

Hinter dieser Nachfrage steht jedoch der Status der Sicherheiten und der Unterstützung von Stablecoins. Im Krypto-Bullenmarkt haben sich die meisten Anleger nicht um die Funktionsweise von Stablecoins gekümmert. Viele Anleger haben nicht einmal darüber nachgedacht, was im Krypto-Sektor passieren könnte, wenn ein Stablecoin-Produkt zusammenbricht. Stablecoins, die an Fiat-Währungen gekoppelt sind, verwenden verschiedene Methoden, um einen festen Kurs von 1 US-Dollar beizubehalten. Die traditionelle und bevorzugte Methode war die Sicherstellung mit Krypto-Vermögenswerten, um die Dezentralisierung zu erhalten. Viele Stablecoins zogen es vor, sich mit ihren eigenen dezentralen Vermögenswerten abzusichern.

Einige Krypto-Projekte haben auch ihr eigenes Ökosystem aufgebaut, wobei Stablecoins das Herzstück dieses Ökosystems bilden. Terra, Waves, NEAR und Kava verwendeten diese Methode häufig. Das System von Terra sollte den UST-Stablecoin mit dem Eigenkapital des LUNA-Coins unterstützen. Die beiden Kryptowährungen agierten auf eine zusammenhängende Weise. Der Mangel an langfristiger Planung und die ungünstigen Marktbedingungen für Stablecoins führten jedoch zu zahlreichen Zusammenbrüchen.

Der Terra (LUNA)-Crash, der alles veränderte

Terra hat versucht, innovative Arbeit zu leisten, um sein Ökosystem zu entwickeln und zu erweitern. Das Projektteam hat viel getan, um sich als Zahlungsmittel und Anlageinstrument zu profilieren. Als algorithmischer Stablecoin wurde UST zum Rückgrat des Ökosystems. UST hatte eine andere Struktur als andere Stablecoins. Hinter dem beliebten Stablecoin verbirgt sich LUNA, die Kryptowährung des Terra-Ökosystems. Die Vermögenswerte in LUNA wurden als Sicherheiten für UST ausgewiesen. Der Anstieg auf der LUNA-Seite würde die UST stützen und das Geld, das auf die UST-Seite fliesst, würde wiederum den LUNA-Preis erhöhen. Dieses Projekt, das mit einer grossartigen Idee begann, wurde zu einer grossen Katastrophe. Denn die Börsenkrise und die Hackerangriffe reichten aus, um das gesamte Ökosystem zusammenbrechen zu lassen.

Im Mai 2022 brach das schlechte Szenario für UST aus. UST fiel Anfang Mai auf rund 0,96 US-Dollar. Viele Krypto-Investoren und -Analysten dachten, es handele sich um eine kleine Umwälzung. Laut dem Kryptomarkt würde UST in kurzer Zeit wieder auf ein US-Dollar festgesetzt werden. Am 12. Mai erlitt die UST jedoch einen grösseren Zusammenbruch. Die Ursache des Zusammenbruchs lag darin, dass es sich aufgrund seiner algorithmischen Struktur parallel zu LUNA bewegte. Der 99-prozentige Wertverlust von LUNA, der am weitesten verbreiteten Kryptowährung, hat UST mächtig nach unten gezogen.

Diese Terra-Krise führte dazu, dass der Kryptowährungsmarkt in einen Abwärtstrend geriet, von dem er sich nicht mehr erholte. Zu dieser Zeit nahm dieser Krypto-Kollaps einen grossen Platz auf der Tagesordnung ein. 35 Prozent der in der Kryptowährungsbranche rotierenden Vermögenswerte haben sich nach diesem Zusammenbruch einfach in Luft aufgelöst. US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte auf einer Sitzung, dass der Zusammenbruch von TerraUSD (UST) „Risiken für die Finanzstabilität“ aufzeige und dass eine Überwachung geplant werden sollte. Mittlerweile ist UST kein Stablecoin mehr, aber existiert als normale Kryptowährung weiter.

Wie sieht es um die Zukunft der Stablecoins?

Fallende und scheiternde Stablecoins wirken sich negativ auf die Perspektive der gesamten Stablecoin-Industrie aus. Kryptowährungsinvestoren und Unternehmen bevorzugen Stablecoins mit soliden Sicherheiten und geschützten Vermögenswerten. In diesem Zusammenhang wurde ein Konkurrenzkampf zwischen USDT, USDC und BUSD entfacht. Allerdings ist das Vertrauen in die Krypto-Industrie und den Stablecoin-Sektor im Allgemeinen gesunken. Gerade der Zusammenbruch von FTX und Terra in diesem Jahr hat diese Situation ausgelöst. Es bestand die Notwendigkeit einer raschen Regulierung und Überwachung, die weltweit ausgesprochen und erwartet wurde.

Vor allem im Bereich der Stablecoins wird eine globale, durch Gesetze gestützte Regulierung erwartet. Dieses Thema steht – insbesondere in den USA – aber auch in anderen Ländern auf der ganz oben auf der Tagesordnung. Der Zusammenbruch von UST und das Verschwinden anderer Stablecoins beschleunigte die rechtlichen Prozesse. Die US-Regulierungsbehörde und die europäische Regulierungsbehörde sind einstimmig der Meinung, dass Stablecoins im Jahr 2023 auf den Kurs gebracht werden sollten. Auch wenn sie die Ereignisse der vergangenen Zeit nicht vergessen lässt, könnte dieser Schritt das Vertrauen in den Markt wieder stärken.

Es wird jedoch allgemein erwartet, dass die Anleger diese düsteren Wolken über dem Kryptowährungsmarkt auflösen und den Bärentrend beenden werden. Die Regulierung von Stablecoins kann auch ein wichtiger Faktor für die nächste Hausse sein. Meldungen zufolge werde nach Verordnungen und Prüfungen ein neuer Weg unter der Leitung von USDT, USDC und BUSD entstehen. Dieser werde die Kontinuität von Produkten mit soliden Reserven und besicherungsfähigen Produkten gewährleisten. Andere Projekte werden untersagt und gestrichen. Darüber hinaus werden das Team und die Vermögenswerte des Stablecoin-Projekts in transparenter Weise mit den Regulierungsbehörden geteilt. (mck)

   

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