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Solana-Validator: “Es ist schwer für uns, profitabel zu arbeiten”

Viele Solana-Validatoren machen Verluste. Im Interview erklärt einer von ihnen, Max Sherwood, warum sie weitermachen – und das Netzwerk dezentraler ist als sein Ruf.

Max Sherwood, 27, ist seit 2022 Growth Manager bei Unstoppable Finance. Das Berliner Krypto-Start-up hat letztes Jahr Ultimate veröffentlicht, eine Trading-App auf Solana. Vor seinem Wechsel in die Krypto-Branche arbeitete Sherwood im Bankenwesen. Neben seinem Hauptjob engagiert er sich als Validator für Solana. Im Gespräch mit BTC-ECHO gibt er Einblicke in den Maschinenraum der vermeintlich schnellsten Blockchain der Welt.

BTC-ECHO: Wie bist du zu Solana gekommen?

Max Sherwood: “Ich habe früher Bitcoin gemint und bin 2020 im DeFi-Sommer mit Ethereum eingestiegen. Zu Solana kam ich letztes Jahr, als ich bei Ultimate anfing. In meiner Freizeit betreibe ich mit einem Freund einen Validator. Das hat mir ein wenig Einblick verschafft, wie das Solana-Netzwerk funktioniert.”

Inwiefern?

“Solana unterscheidet sich stark von Ethereum oder auch Bitcoin. Diese Netzwerke erreichen Dezentralität, indem sie es so einfach wie möglich machen, eine Node zu Hause laufen zu lassen. Ich habe eine für Bitcoin jahrelang auf einem Raspberry Pi gehabt. Wir haben immer noch eine im Büro bei Ultimate. Solana ist berühmt für seine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit – zurzeit um die 500 Transaktionen pro Sekunde und wenn man die Voting-Transaktionen einbezieht, sind es sogar bis zu 60.000. Diese erreicht das Netzwerk, unter anderem weil alle Validatoren sehr leistungsstarke Hardware benutzen. Die kannst du nicht einfach so zu Hause laufen lassen. Denn wir sprechen hier von Computern mit 64-CPU-Kernen und über 500 Gigabyte RAM, für Zehntausende von US-Dollar.”

Was sind die Validatoren für Leute?

“Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die Validatoren betreiben, die auf Abruf und rund um die Uhr arbeiten. Aber für viele ist es ein Hobby. Die Solana-Foundation hat ein Mietprogramm für einen Cloud-Service, wo sie gegen ein paar hunderte US-Dollar geeignete Rechner bereitstellt. Ich denke, viele Validatoren kamen zu Krypto über Bitcoin und waren irgendwann von der fehlenden Skalierbarkeit vorheriger Blockchains desillusioniert. So fanden sie zu Solana. Vielen von ihnen geht es nicht primär ums Geldverdienen. Sie machen das aus Überzeugung, es ist Teil ihrer ‘Krypto-Journey.’”

Wie profitabel ist das Geschäft noch im Bärenmarkt?

“Es ist ziemlich schwer für Validatoren profitabel zu sein, weil einerseits die Gebühren im Netzwerk so niedrig sind, andererseits müssen sie täglich etwas zahlen, um am Konsensalgorithmus teilzunehmen. Dazu kommen die Kosten für das Equipment. Als der Kurs von Solana letztes Jahr nach der FTX-Krise auf 10 US-Dollar fiel, war das schon kritisch. Einige der Validatoren haben noch Rücklagen aus dem letzten Bullrun. Die gehen nicht sofort pleite, wenn sie eine Weile monatlich ein paar hundert US-Dollar minus machen. Andere sind wirtschaftlich nicht so gut aufgestellt. Mittlerweile ist der Kurs aber wieder stark gestiegen.”

Solana hat den Ruf, nicht besonders dezentral zu sein. 2.300 Validatoren hat das Netzwerk. Ethereum zählt über 500.000. Wie siehst du das?

“Man kann die Anzahl der Validatoren nur bedingt vergleichen, da beide Blockchains eine andere Infrastruktur haben. Im Ethereum-Netzwerk kann jede der 5.500 Nodes sehr viele Validatoren laufen lassen. Und viele weitere Argumente gegen Solana basieren einfach auf Unkenntnis oder sind zu sehr vereinfacht. Solana hat sehr viel mehr Validatoren als die allermeisten anderen Blockchains. Natürlich braucht man stärkere Hardware, die in Rechenzentren laufen muss. Das ist ein legitimer Kritikpunkt. Aber dafür hat man sich beim Design der Blockchain bewusst entschieden. Und was die geographische Verteilung der Nodes weltweit betrifft, sind Solana und Ethereum ebenfalls sehr ähnlich dezentralisiert.”

   

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