Bitcoin

Bitcoin On Chain Analyse (KW 2)

Die Bitcoin On-Chain Analyse in Kürze

  • Der Bitcoin startet verzögert, aber mit Schwung in das neue Jahr. In der Nacht zum 14.01. handelt Bitcoin seit langem wieder oberhalb der 20.000 US-Dollar. Wie ist diese Aufwärtsbewegung zu begründen?
  • Die Inflationsrate ist ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft. Deshalb greifen Zentralbanken bei der Festlegung des Leitzins regelmäßig auf Daten wie die Teuerungsrate zurück. Wir analysieren deshalb die aktuellen Inflationszahlen.
  • Die Stimmung der Marktteilnehmer ist schon seit Wochen gespalten. Der größere Teil ist aber von fallenden Bitcoin-Kursen ausgegangen. Hat die Preisbewegung Chaos an den Futures-Märkten hinterlassen?

Bitcoin zeigt sich im neuen Jahr bullisch

Im Sinne der engen Bollinger-Bands haben wir die letzten Tage einen volatilen Bitcoin gesehen. Der Preis vom Bitcoin-Netzwerk ist innerhalb von 5 Tagen um satte 23 Prozent angestiegen. Von 17.000 US-Dollar auf knapp 21.000 US-Dollar.

Bollinger-Bands auf dem BTC/USD 1D-Chart, Quelle: Trading View

Der Bitcoin konnte den lokalen Widerstandsbereich rundum 18.000 US-Dollar problemlos durchstoßen und hat damit den Seitwärtstrend der letzten sieben Wochen durchbrochen. Geradezu astronomisch steigt der Kurs von Bitcoin.

Handelsvolumen und Widerstandszone auf dem BTC/USD 1D-Chart, Quelle: Trading View

Wie kann man diese Aufwärtsbewegung begründen?

Ganz einfach! Bitcoin korrigiert bereits seit über einem Jahr. Auch in sogenannten Bärenmärkten kann es bei Bitcoin zu kurzfristigen Kursanstiegen kommen. Der Markt verläuft eben nicht nur in eine Richtung.

Wertentwicklung von Bitcoin seit Januar 2022 auf dem BTC/USD 1W-Chart, Quelle: Trading View

Außerdem wurde der Bitcoin in den letzten Monaten irrational stark abverkauft. Während sich die fundamentalen Daten vom Bitcoin-Netzwerk kaum geändert haben, ist der Bitcoin-Preis über 70 Prozent korrigiert. Überreaktionen erleben wir am Finanzmarkt nicht selten.

ABER: Auch wenn der Bitcoin-Preis schon seit Tagen ansteigt, ist Vorsicht geboten. Keiner kann garantieren, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt.

Nüchtern betrachtet ist Bitcoin über ein Jahr lang um 70 Prozent korrigiert. Jetzt sehen wir bei Bitcoin nach vielem Rückschlägen einen Wertzuwachs von 23 Prozent. Mehr im Endeffekt nicht.

Übergeordnet befindet sich Bitcoin noch immer in einem Abwärtstrend. Die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur ist also grundsätzlich höher, als ein nachhaltiger Kursanstieg. Auch die eigentlich positiven Inflationsdaten vom 12.01. ändern diesen Sachverhalt nicht.

Die US-Inflation sinkt weiter

Am 12.01.2023 wurden die Inflationszahlen aus den USA veröffentlicht. Die Teuerungsrate ist wie von den Marktteilnehmern von 7,1 Prozent auf 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen und erreicht damit Werte wie zuletzt im Oktober 2021.

US-Verbraucherpreise, Quelle: Handelsblatt

Das gibt Hoffnung darauf, dass die Inflation der weltweit wichtigsten Wirtschaft endlich ihren Gipfel erreicht hat. Immerhin verhält sich die Inflationsrate das sechste Mal in Folge rückläufig. Somit hat auch die Notenbank mehr Spielraum, was die Zinserhöhung anbelangt.

US-Leitzinsen, Quelle: Handelsblatt

Der Dow-Jones stieg zum Ende des Handelstages um 0,64 Prozent auf circa 34.200 Punkte. Auch der S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq konnten in diesem Zuge punkten. Alles in Allem haben die Inflationszahlen den herkömmlichen Finanzmarkt aber kaum bewegt. Wahrscheinlich, weil eine Inflationsrate von 6,5 Prozent erwartet und somit bereits eingepreist wurde.

Bitcoin-Preis durch Short-Squeeze ausgelöst?

Die Stimmung der Marktteilnehmer ist schon seit Wochen sehr konträr. Fakt ist aber, dass Bitcoin mit 23 Prozent Zuwachs in den letzten fünf Tagen eine starke Performance hinlegt hat. Hat diese Entwicklung ihren Ursprung vielleicht in den Futures-Märkten?

Short-Liquidation, Quelle: The Block

Könnte man so sagen. Und zwar mit liquidierten Short-Positionen im hundertfachen Millionenbereich in den letzten Tagen. Am 12.01. wurden innerhalb von 24 Stunden Short-Positionen im Wert von mindestens 80 Millionen US-Dollar liquidiert. Am 09.01. wurden nochmal 100 Millionen US-Dollar an Short-Positionen liquidiert.

Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk, Quelle: The Block

Kann es also sein, dass die Liquidierung der vielen Short-Positionen in den letzten Tag einen Short-Squeeze erzeugt hat, welcher den Bitcoin-Preis gerade künstlich in die Höhe treibt?

💡 Ein Short-Squeeze beginnt häufig durch einen unerwarteten Kursanstieg von einem Asset. Mit fortlaufendem Preisanstieg müssen Leerverkäufer (Short-Seller), die dann zunehmend hohe Verluste erfahren, ihre Positionen glattstellen. Beim Leerverkauf geschieht das durch einen Rückkauf der Position, der erneut eine Nachfrage nach dem Asset auf künstliche Art erzeugt und den Kurs weiter in die Höhe treibt.

Wahrscheinlich. Die meisten Anleger haben darauf spekuliert, dass Bitcoin im Preisbereich von 18.000 US-Dollar seine Widerstandszone nicht bricht und korrigiert. Das ist aber nicht passiert und der Bitcoin-Preis hat Stück für Stück Liquidationen bei den Short-Positionen ausgelöst.

Fazit

Auf der größten Krypto Börse Binance geht die Mehrheit der Marktteilnehmer schon seit der Abwärtsbewegung im November von fallenden Kursen aus. Und der Markt handelt eben oft entgegen der Erwartung der Marktteilnehmer, um sich die Liquidität zu fischen. Der Preisanstieg baut aber nicht auf nachhaltigem Fundament und bedarf dringend einer Korrektur.

Verhältnis von Long- und Short-Positionen auf Binance, Quelle: The Block

Ich denke, dass Nachkäufe aktuell mit Vorsicht zu genießen sind. Es ist gut möglich, dass die Liquidierungen der Short-Positionen einen Short-Squeeze erzeugt haben, welcher den Bitcoin-Preis gerade irrational und künstlich in die Höhe treibt.

Der Bitcoin ist in den letzten Tagen so stark gestiegen, dass eine kleine Abkühlung in den nächsten Tagen nur logisch ist. Ich bin gespannt, wie sich Bitcoin im Rahmen einer Korrektur in den Preisbereichen rundum 18.000 US-Dollar verhalten wird. Dort liegt nämlich der lokale Widerstandsbereich, den Bitcoin auf dem Weg zu den 21.000 US-Dollar problemlos durchschritten hat.

   

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