Neuer Blick auf Bitcoin: Das Pentagon als Krypto-Miner – was würde das für Bitcoin bedeuten?
- Ein US-Offizier stellt in seiner Master-Arbeit die These auf, der PoW-Konsensmechanismus von Bitcoin werde zu einer neuen Art Krieg führen.
- Er kommt zu dem Schluss, die USA sollten Bitcoin sofort einführen, damit Amerikas Status als globale Supermacht erhalten bleibe.
Eine neue Theorie legt nahe, dass Bitcoin-Mining Amerika helfen könnte, auch in Zukunft eine Supermacht zu bleiben. In einer neuen MIT-Masterarbeit argumentiert ein Offizier Major der Space Force, dass Bitcoin nicht nur eine neue Form des Internet-Geldes sei, sondern auch eine potenzielle Waffe für das Pentagon in der modernen Kriegsführung.
In seiner 400-seitigen Arbeit argumentiert Major Jason Lowery, dass der Proof-of-Work-Konsensmechanismus von Bitcoin die Art und Weise, wie Weltmächte einen Krieg führen könnten, grundlegend verändern könnte. Der Wettbewerb um die Bitcoin-Block-Rewards wäre laut Lowery das neue Schlachtfeld.
Die im Dezember 2019 gegründete Space Force ist der jüngste Zweig der US-Streitkräfte, der sich um die Organisation, Ausbildung und Ausrüstung des Militärs im Weltraum kümmert, um die Interessen der USA und ihrer Verbündeten zu schützen. Lowery ist ein Astronautik-Ingenieur der US Space Force im aktiven Dienst sowie ein US National Defense Fellow am Massachussets Institute of Technology MIT, zu dessen Aufgaben die Beratung hochrangiger Militärs über die Auswirkungen von Bitcoin gehören wird.
In einem Bericht wies das Magazin Politico darauf hin, dass Lowerys Master-These im Februar als Buch unter dem Titel „Softwar: A Novel Theory on Power Projection and the National Strategic Significance of Bitcoin“ (Der Soft-War: Eine neuartige Theorie zur Machtprojektion und zur nationalen strategischen Bedeutung von Bitcoin). Ähnlich wie im Kalten Krieg könnten die Regierungen um Hashrates, Bitcoin und entsprechende Rechte konkurrieren. Im Klappentext des Buches heißt es:
„Unter Verwendung wissenschaftlicher Konzepte aus Biologie, Evolution, Anthropologie, Politikwissenschaft und Computertheorie fasst Lowery die Dynamik der Machtprojektion in der menschlichen Gesellschaft zusammen und liefert ein Argument dafür, warum aufkommende Proof-of-Work-Technologien – namentlich Bitcoin – einen dramatischen Einfluss darauf haben werden, wie Menschen sich organisieren, kooperieren und auf globaler Ebene konkurrieren, indem sie Bevölkerungen dazu befähigen, physische Macht in, aus und durch den Cyberspace zu projizieren.“
Bitcoin ist „nationaler strategischer Imperativ“
In seinem Buch erklärt Lowery, dass der Konsens von Bitcoin genutzt werden könnte, um Denial-of-Service-Angriffe abzuwehren. Dies würde es für Angreifer sehr kostspielig und in der Pryxis wohl auch unerschwinglich machen, Softwaresysteme zu spammen, die auf seinen Prinzipien basieren.
Die Betrachtung von Bitcoin aus diesem Blickwinkel würde dem Interesse der USA am Schutz des Netzwerks und der Förderung einer Industrie für das inländische Krypto-Mining dienen. Lowery warnt die politischen Entscheidungsträger der USA, sie sollten Bitcoin sofort einführen und aktiv unterstützen, um Amerikas Status als globale Supermacht zu erhalten.
In der Rezension des Buches heißt es:
„Major Lowery kommt zu dem Schluss, dass Bitcoin einen nationalen strategischen Imperativ darstellt, den die USA so schnell wie möglich unterstützen und annehmen sollten, da sie sonst Gefahr laufen, ihre Führung als globale Supermacht im 21. Jahrhundert zu verlieren.“
In einem Tweet von Lowery selbst heißt es dazu:
„Unser Recht auf freie Meinungsäußerung nach dem ersten Verfassungszusatz wird Sie nicht vor staatlichen Regulierungsbehörden schützen, die aktiv daran arbeiten, Bitcoin mit dem Argument zu verbieten, dass er eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellt.
Am besten ist es, zu argumentieren, dass ein Verbot von Bitcoin ein nationales strategisches Sicherheitsrisiko darstellen würde. Es wäre ein Verstoß gegen den zweiten Verfassungszusatz – nicht nur gegen den ersten.
Das ist ein unschlagbares Argument, man muss nur den Mut haben, es zu benutzen.“
