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Tether (USDT): Bringt der Stablecoin Bitcoin (BTC) in Gefahr?

Tether (USDT) gerät wieder einmal ins Visier der Behörden. Stellt der Stablecoin-Anbieter eine Gefahr für Bitcoin dar?

Tether (USDT) ist nach Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) die drittgrößte Kryptowährung im Gesamtmarkt. Der “Stablecoin” ist fest an den Wert des US-Dollars gekoppelt, um den Wechsel von US-Dollar in Bitcoin und Co. einfacher zu gestalten. Mit einer Marktkapitalisierung von 71,5 Milliarden US-Dollar stellt Tether (USDT) ein wichtiges Rückgrat in der Krypto-Industrie dar. Doch sonderlich stabil ist es nicht.

Tether (USDT): Instabiler Rückhalt für den Krypto-Sektor

Wie wir am 06. März berichteten, wurde bekannt, dass Tether sich durch Betrug Zugang zum internationalen Bankensystem verschafft haben soll. Mittels gefälschter Dokumente und Briefkastenfirmen sollen Mittelsmänner für das Unternehmen Bankkonten eröffnet haben. Tether (USDT) soll ferner beschlagnahmte Gelder in Millionenhöhe verwendet sowie Verbindungen zu terroristischen Gruppen haben. Das US-Justizministerium soll angeblich ermitteln. Es ist nicht das erste Mal, dass Tether negative Schlagzeilen macht.

Bitcoin-Kurs-Manipulation und Deckungsprobleme

Bereits im Jahr 2017 waren die Wissenschaftler John M. Griffin und Amin Shams auf Tether aufmerksam geworden. Sie gaben eine Studie heraus, aus der hervorging, dass Tether gemeinsam mit der verbandelten Bitcoin-Börse BitFinex den Bitcoin-Kurs durch frisch gedruckte und nicht gedeckte Tether-Einheiten manipuliert haben soll. Sowohl Tether als auch BitFinex stritten die Vorwürfe ab. Ganz ausgeräumt konnte der Verdacht jedoch bis heute nicht werden.

Auch über die Deckung der Tether-Einheiten gab es immer wieder Unklarheiten. So hatte das Unternehmen ursprünglich behauptet, jede Tether-Einheit sei durch physische US-Dollar gedeckt. Im Jahr 2019 wurde aber bekannt, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Diesbezügliche Ungereimtheiten führten letztlich zu einer Strafzahlung von 18,5 Millionen US-Dollar sowie einer Verbannung aus New York. US-Staatsanwältin Letitia James ließ sich damals zitieren:

Bitfinex und Tether haben rücksichtslos und unrechtmäßig massive finanzielle Verluste vertuscht, um ihr System am Laufen zu halten und ihre Gewinne zu schützen. Die Behauptung von Tether, seine virtuelle Währung sei jederzeit vollständig durch US-Dollar gedeckt, war eine Lüge. Diese Unternehmen verschleierten das tatsächliche Risiko, dem die Anleger ausgesetzt waren, und wurden von nicht lizenzierten und nicht regulierten Personen und Einrichtungen betrieben, die in den dunkelsten Ecken des Finanzsystems agierten.

Letitia James

Was bedeutet das für Bitcoin und den Krypto-Sektor?

Die aktuellen Verwerfungen mit der Justiz kommen also nicht überraschend. Sollte es hier doch noch einmal zu strafrechtlichen Konsequenzen kommen, wäre ein Bankrun – wir sprechen hier allerdings von einem Extremfall – denkbar. Das könnte auch den Bitcoin-Kurs in Mitleidenschaft ziehen, zumindest kurzfristig. Grund wären Image-Schäden für den Krypto-Sektor sowie Verunsicherung auf Seiten der Anleger. Ein Grund für Panik ist das jedoch nicht. Denn auch wenn Bitcoin und Tether aktuell eng verbandelt sind, sind weder Bitcoin noch der Krypto-Sektor auf Unternehmen wie Tether angewiesen.

   

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